Zusammenfassung:Die vierte Zinssenkung der EZB 2024: Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank.Die
Die vierte Zinssenkung der EZB 2024: Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für die Eurozone um 0,25 Prozentpunkte auf 3 Prozent gesenkt.
Es war die vierte Zinssenkung der EZB seit der Zinswende im Juni.
Kurbeln sinkende Zinsen jetzt die Wirtschaft in Deutschland an? Und welche Folgen gibt es für euer Geld?
Die Europäische Zentralbank hat sich mit einer erneuten Zinssenkung in die Weihnachtspause verabschiedet. Die EZB senkte ihren Leitzins am Donnerstag um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. An diesem Einlagenzins orientieren sich auch viele Zinssätze für Sparer und Kreditkunden. Es war bereits die vierte Zinssenkung der EZB in diesem Jahr. Seit Juni hat die EZB den Leitzins für die Eurozone damit um einen vollen Prozentpunkt gesenkt. Die Zinssenkung war in dieser Höhe an den Märkten erwartet worden.
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Die EZB hatte im Sommer die Zinswende eingeleitet, weil die Inflation deutlich zurückgegangen ist. Im November lag die Inflationsrate in der Eurozone mit 2,3 Prozent in Nähe des Stabilitätsziels der EZB von zwei Prozent. In Deutschland betrug die Teuerung 2,2 Prozent. Allerdings hatten die Inflationsraten im September auch schon unter zwei Prozent gelegen und waren zuletzt wieder leicht gestiegen. Dies liegt zum einen an Sondereffekten aufgrund schwankender Energiepreise, zum anderen an höheren Löhnen und Gehältern. Sie verteuern vor allem Dienstleistungen. Eine neue Inflationswelle droht aber nicht.
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Eine Rolle spielt auch die schwache Konjunktur. Die EZB ist zwar allein der Geldwertstabilität verpflichtet. Zu ihrem Mandat gehört es also nicht, die Wirtschaft anzukurbeln. Die geringe Dynamik der Wirtschaft nimmt aber Druck von den Preisen und gibt der Zentralbank damit Spielraum für Zinssenkungen. Ihre Spitzenvertreter haben angekündigt, den Leitzins 2025 weiter zu senken. Offen sind Tempo und Größe der Zinsschritte. Ökonomen gehen davon aus, dass die EZB den Einlagensatz schrittweise in eine Spanne zwischen 1,5 und zwei Prozent senken wird.
Sinkende Zinsen machen Kredite für Unternehmen und Verbraucher günstiger. Firmen können leichter Investitionen finanzieren, Haushalte eher Konsumentenkredite aufnehmen. Sparen wird im Vergleich zum Konsum weniger attraktiv. Auch das Bauen wird bei sinkenden Zinsen erschwinglicher. Insgesamt gehen von sinkenden Zinsen daher positive Effekte auf Wirtschaft und Konjunktur aus. Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf dem privaten Konsum. Zinseffekte kommen aber erst mit Verzögerung in der Wirtschaft an.
In den Prognosen für die Konjunktur der meisten Ökonomen sind Zinssenkungen allerdings bereits eingerechnet. Trotz dieses Rückenwindes trauen die meisten Volkswirte der deutschen Wirtschaft auch im kommenden Jahr nur ein schwaches Wachstum von weniger als einem Prozent zu.
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EZB Zinssenkung: Folgen für Tagesgeld und Festgeld
Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld für Sparer reagieren meistens sehr direkt auf Entscheidungen der EZB. Entsprechend sind die Sparzinsen in den vergangenen Monaten bereits gesunken. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox zahlen Banken im Durchschnitt für Tagesgeld nur noch 1,62 Prozent. Bei 24 Prozent aller Banken lag der Zinssatz für Tagesgeld bei höchstens 0,25 Prozent.
Auch bei Festgeldanlagen setze sich der Abwärtstrend fort. Angebote mit einer Laufzeit von zwei Jahren erzielen durchschnittlich 2,34 Prozent. Experten rechnen mit weiter nachgebenden Zinsen.
Allerdings gibt es immer wieder Sonderkonditionen für Neukunden. In dem Wettbewerb der Banken um neuen Kunden mischen auch Neo-Broker mit, die Anlegern hohe Tagesgeldzinsen für ihre Konten bieten.
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Bald wieder Bauzinsen unter drei Prozent?
„Die Bauzinsen zeigen seit Mitte 2024 einen Trend nach unten“, schreibt Dirk Eilinghoff vom Verbraucherportal Finanztip. „Im Dezember 2024 kannst du Zinssätze nahe der 3-Prozent-Marke erreichen.” Er rechnet damit, dass die Bauzinsen nicht unmittelbar auf eine Zinssenkung der EZB reagiere. „In den kommenden Wochen dürften die Bauzinsen weiter seitwärts laufen, schreibt der Experte.
Etwas mehr Optimismus verbreitet der Zentralverband der Deutschen Bauwirtschaft (ZDB). „Für 2025 hoffen wir, dass bei den Zinsen die drei vor dem Komma verschwindet, sagte ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab der Welt.
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Der Euro fällt zum US-Dollar Richtung Parität
Der Kurs des Euro zum US-Dollar ist zuletzt gesunken. Einer der Gründe dafür ist die Aussicht auf ein Auseinanderlaufen der Zinsen in den USA und der Eurozone. Schon in der Inflationswelle hatte die EZB ihren Leitzins später und weniger stark erhöht als die US-Notenbank Fed. Auch die Zinswende nach unten hatte die EZB früher eingeleitet. In den USA dürften zudem die Zoll-Pläne des künftigen Präsidenten Donald Trump den Spielraum der Fed für weitere Zinssenkungen begrenzen. Zölle erhöhen die Preise und damit die Inflation.
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Am Donnerstag kostete ein Euro unter 1,05 US-Dollar. Einige Ökonomen erwarten, dass sich Euro und Dollar in den kommenden Monaten der Parität annähern. Ein Euro würde dann erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder einen US-Dollar kosten.
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